Ganz klar: Wir brauchen so viel Artenvielfalt wie möglich! Weltweit sind ca. 41.000 Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht. Viele Ursachen führen zu diesem hohen Verlust: u.a. intensive Landbewirtschaftung, die Versiegelung von Flächen, der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und die fehlende Vernetzung zwischen Lebensräumen. Dabei kann schon ein kleines Fleckchen Erde oder der Balkon Platz für heimische Pflanzen und Insekten bieten. Dann finden auch Vögel, Fledermäuse und Co Nahrung und einen Lebensraum.
IN DIESER WOCHE …
- beschäftigen wir uns mit den Zusammenhängen des Artenverlusts
- finden wir heraus: Was heimische und insektenfreundliche Pflanzen sind
- schauen wir genauer hin: Auf welchen Flächen zuhause, in der Kirchengemeinde oder in der Nachbarschaft können wir etwas für die Natur tun?
- legen wir in einem Garten Kleinbiotope an: Wir häufen Reisig, Laub, Totholz oder Steine auf und beobachte, wer sie nutzt.
- bauen wir zusammen Nisthilfen für Vögel, Fledermäuse und Insekten und bringen sie an.
Tomaten und die Biodiversität
Alte Gemüseorten neu entdecken. Auch in der Pflanzenwelt spielt das Thema Biodiversität eine große Rolle. Da in der Landwirtschaft zunehmend auf wenige Sorten des hybriden Saatguts gesetzt wird, sind in Europa in den letzten 100 Jahren ca. 90% aller Nutzpflanzen verschwunden. Dank vielfältiger Saatgutinitiativen konnten viele alte Sorten jedoch wieder zum Leben erweckt
werden. Wenn ihr mit Kindern Obst und Gemüse anbaut: probiert doch einmal alte Sorten aus (Stichworte für die Suche: „Saatgut ‐alte Sorten‐samenfest“). Das diese alten Sorten „samenfest“ sind, bedeutet: anders als bei den hybriden Sorten aus dem Handel, können sie bei diesen Sorten die Samen (z.B. die Tomatenkerne) nach der Ernte trocknen, aufbewahren – und in der nächsten Saison wieder aussäen.
Ein Heim für Tiere
Biotope, Nisthilfen, und Insektenhotels es gibt unzählige Gestaltungsmöglichkeiten:
- Laub‐ und Reisighaufen
- Steinhügel
- Trockenmauern
- größeres Totholz
All dies bietet zahlreichen Insekten, Kleinreptilien, Igeln etc. ein wertvolles Zuhause. Das Bauen macht wahnsinnig viel Spaß – und es ist spannend, immer wieder neu zu entdecken, wer dort alles ein Zuhause gefunden hat. Hinweis: Die Insekten und Tiere, die hier einziehen, brauchen natürlich auch Nahrung. Gärtnern mit Kindern gehört in inzwischen zum Familienleben dazu. Je mehr einheimische und insektenfreundliche Pflanzen auf einem Gelände eine Heimat finden, desto mehr Insekten (und Tiere, die von den Insekten leben) können sich ansiedeln.
„Gott machte die wilden Tiere und das Vieh und alles, was auf dem Boden kriecht, alle die verschiedenen Arten. Und Gott sah das alles an: Es war gut.”
1.Mose 1,1-25, Gute Nachricht Bibel
Nützliches
- Nisthilfen für Wildbienen & Co. - aber richtig! | Landkreis Oldenburg
- So locken wir Insekten in den Garten - Hilfe für die kleinen Helferlein | NABU
- Es lebe das Totholz - Unterschlupf und Wohnraum für Insekten | NABU
Bestimmen und entdecken der Insektenwelt mit der Web-App "NABU Insektensommer". Die Web-App „NABU Insektensommer“ enthält mit 457 ausführlichen, bebilderten Insektenporträts jede Menge Informationen über diese faszinierenden Tiere. Viel Spaß beim Eintauchen in die Vielfalt der uns umgebenden kleinen Krabbler, Flieger und Hüpfer!
Ihr erreicht die Web-App unter folgendem Link: www.NABU.de/insektensommer/app